Wie ergeht es auf Mallorca gestrandeten deutschen Urlaubern? Anselm, ein Physiotherapeut aus Hessen, erzählt Folgendes:
"Gestern früh hat man uns mitgeteilt, dass wir im Hotel bleiben müssen, dass das Restaurant schließt und wir unser Essen aufs Zimmer bekommen. Dann haben sie auch den Strand Es Trenc zugemacht. Der liegt im Naturschutzgebiet und ist nur über ein Tor zu erreichen, das ist jetzt geschlossen. Es ist schwer zu kapieren: Wir sind mitten in der Natur und sollen uns nicht mehr bewegen können. Aber wahrscheinlich muss man so drakonische Maßnahmen verhängen, um etwas zu erreichen.
Wir sind mit TUIfly nach Palma geflogen und dann mit dem Mietauto ins Hotel. Das Auto dürfen wir jetzt auch nicht mehr bewegen. Telefonisch gibt es bei TUIfly eine Ansage, dass wegen Überlastung niemand erreicht werden kann und man eine Mail schreiben soll. Ich hab zwei geschrieben, dass wir gerne früher weg würden, aber keine Antwort bekommen. Gestern hieß es, es würden drei zusätzliche Flüge mit TUIfly angeboten. Wir hatten darauf gehofft, dass wir da mitdürfen, aber nein: Wir kommen erst übermorgen hier weg.
Unser Hotel ist zum Glück sehr schön. Aber viel zu tun gibt es nicht. Auch der Wellnessbereich ist seit heute geschlossen. Um in den Pool zu gehen, ist es zu kalt. Zumindest liegen wir auf bequemen Liegen auf einer großzügiger Terrasse. Hier herrscht eine ausgesprochene, fast geisterhafte Ruhe. Es lässt sich gut aushalten. Wir schauen Fernsehen, schalten wieder aus, weil es immer dasselbe ist: Corona.
Die Leute im Hotel sind super nett, bedauern die Situation. Sie sind selbst auch betroffen, weil das Hotel wohl erst mal zwei, drei Monate geschlossen wird. Sie bangen um ihren Arbeitsplatz, ihre Gehälter. Es herrscht Verunsicherung weit und breit."
Lesezeichen