Sasquatch und der Arschloch-Kondensator
Toll diese Solo 20! Der Sound ist klasse, die Dynamik ist klasse, die Ortung ist klasse, auch die Lautstärke ist ausreichend hoch... Aber irgendwie hatte ich mir von 200 mm durchmessenden Memranen schon ein bisserl mehr Bass versprochen.
Was mach der professionelle Boxenbastler dann? Natürlich erstmal die Phase prüfen. Es gibt ja zahlreiche Möglichkeiten zwischen Verstärker und dem Treiber mal Plus und Minus zu verwechseln. Weise E-Techniker wissen das, denn Schwarz ist Rot und Plus ist Minus!
Batterie holen, an das vermeintliche Plus des Kabels halten, wenn die Membrane nach aussen auslenkt, isees OK. Klar dürfen auch beide nach innen auslenken. Hauptsache sie tun es gleich.
*dranhalt* Bratzel!...
Aus... Keine Auslenkung gesehen. Also nochmal. Nix. Gar nix. Kein Auslenk, kein Bratzel, kein gar nichts. Scheisse!
Was soll's, hast zwar keine Ahnung, aber dafür Geld, spricht das böse Ingenieursteufelchen auf meiner linken Schulter. Kurz davor mich dem Hass hinzugeben und damit auf halbem Weg mir eine neue Lichtschwertfarbe zuzulegen nochmal flugs die Batterie andersrum drangehalten. Kaputt isses ja eh schon.
Bratzel!
Nanu?
Nochmal. Und wieder nix.
Batterie wenden.
Bratzel!
Tja. Meine ersten Lautsprecher mit Hochpass im Bass (wegen zu hoher Einbaugüte als Kompensationsglied bei der Einbauresonanz). Die zugehörigen Arschloch-Kondensatoren befanden meinen Batterie-Test für eine unendlich niedrige Frequenz, haben sich ein bisserl geladen und dann ihren Job getan. Ich bedanke mich für die Lehrstunde.
Bass ist jetzt übrigens genug da. Man muss im Receiver nur die Dynamik-Kompression ausschalten, die sich natürlich in einem anderen Submenü als den Klangeinstellungen befindet.
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