Wer die Prognosen anzweifelte, galt als ein Mitglied der Flat Earth Society, jenes Clubs der Wahnsinnigen, die daran festhalten, dass die Erde eine Scheibe ist. Unvergessen ist jener Austausch von Brianna Keilar, einer CNN-Reporterin, mit Michael Cohen, dem Anwalt von Donald Trump.
Keilar fragte, fast etwas *aufgeräumt: «You guys are down.» – «Eurer Kampagne läuft es schlecht.» «Says who?» – «Sagt wer?», fragte Cohen, und sein Gesicht blieb zugänglich wie eine Stahlplatte, in jener Art, wie das nur amerikanische Anwälte fertigbringen. «Polls. Most of them. All of them!» – *«Umfragen. Die meisten. Alle!» Cohen schwieg lange und sagte: «Says who?» «Polls. I just told you. I answered your *question.» – «Die Umfragen. Ich sagte es Ihnen doch gerade. Ich habe Ihre Frage beantwortet», sagte Keilar, nun klang sie verzweifelt. «Which polls?» – «Welche Umfragen?» «All of them.» – «Alle.»
Die Sequenz verbreitete sich blitzschnell im Internet, es tauchten zahllose Varianten auf, wo man sich über Cohen, den vermeintlichen Idioten, lustig machte. Doch jetzt, wer hatte recht? Wer lacht am besten? Das Gleiche gilt für die vielen Fakten-Checker, ein neuer Beruf in Amerika, wo Leute vorgeben, Fakten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, wenn man aber genauer hinschaut, stellt sich oft heraus, dass eben auch diese Leute nicht neutral oder objektiv sind, sondern viele Urteile, die sie fällen mit der ernsten Miene des Physikers, unterliegen ebenfalls ihren Vorlieben – und auch diese lagen fast immer bei Hillary Clinton.
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