Ersteindruck :: Jurassic World

[Quentin]

Nanu, noch keiner drin, obwohl der Film alle Startrekorde gebrochen hat? Na gut, opfere ich mich mal wieder

20 Jahre nach Jurassic Park 1 - der Park ist mittlerweile gebaut, die Besucher strömen in Scharen und irgendwie ist das auch nichts mehr so Ungewöhnliches, einem T-Rex beim Ziegekauen zuzuschauen. Also müssen immer neuere und größere Attraktionen her, um den Besucherstrom aufrechtzuerhalten. Da die Palette der coolen Dinos beschränkt ist, bastelt die Forschungsabteilung eben eigene Dinos: ein bisschen T-Rex, ein Schüsschen hiervon und davon - fertig ist der Megasaurus. Blöd nur: das Vieh hat wohl auf der Baumschule aufgepasst und ein Diplom gemacht und bricht kurzerhand aus, nachdem er alle verarscht hat. Und schon bricht die Panik aus.

Wie soll ich den Film nur bewerten?! Optisch: phantastisch. Akustisch: Wahnsinn. Story: Blödsinn.

Aber von vorn. Erst einmal der Cast. Chris Pratt als Dinodompteur und Experte? Kann man abkaufen. Ein Hauch Indiana Jones, ein stierer Blick - kann man lassen. Bryce Dallas Howard als völlig verpeilte Supervisorin? Ich kann die Frau nicht ab. Dieses Gesicht sieht so unendlich gekünstelt aus. Aber gut, das passt zu einem Film, wo die anderen Hauptdarsteller auch aus dem Labor stammen . Vincent d'Onofrio als "Bösewicht"? Geht gar nicht. Der Mann hat einfach NULL Charisma. Ob er tough wirken will, ob er nur das Richtige tun will, ob er ein genialer Bösewicht mit Agenda ist - er sieht immer nur total verpeilt aus und als ob er völlig deplatziert ist. Keine gute Wahl meiner Meinung nach.

Die Story selbst ist eine recht konstruierte Angelegenheit. Wann immer es in den Kram passt, taucht Superdino auf. Wenn nicht, ist er auch grad nicht da. Wenn er gerade irgendwohin unterwegs ist, ist man stets vor ihm da (und damit meine ich nicht Außenstehende, sondern die, die da grad zu Fuß oder mit einem Motorrad unterwegs sind und eben noch mit ihm zu tun hatten). Auch die Konfrontationen mit den vorhandenen Besuchern, deren Evakuierung oder eben auch nicht, etc. - alles relativ verworren und oft genug hinterher alles wieder anders als vorher erklärt.

Die 3D-Effekte sind relativ spärlich und stören in den allermeisten Tumultszenen. Ihre Daseinsberechtigung erhalten sie allerdings in zahlreichen "Dino schnappt nach Dir"-Popouts, die zusammen mit der bebenden Soundkulisse dann doch noch etwas wie Dinofeeling zurück ins Kino bringen.

Ich gebe mal 7/10 - die Story verdient sich vielleicht noch 4/10, das 3D gibt auch eher Abzüge als Extrapunkte, aber die Effekte und der klassische John Williams Soundtrack bringen dann doch noch einen Ticken Jugenderinnerungen zurück...

Gruß,
Quentin

[DrunkenSheep]

Ich war schon am Freitag drin, wollte aber so wenig Worte wie möglich über diesen Mist verlieren

Auch die Konfrontationen mit den vorhandenen Besuchern, deren Evakuierung oder eben auch nicht

Für mich nur einer von vielen Dellen im Drehbuch. Da gibt's 'ne ganze Insel voller Dinos und Menschen und dieser Konflikt wird in genau einer Szene mittelgut verwurstet. Ansonsten ist der Überdino mit anderen Dinos oder den völlig platten Hauptcharakteren beschäftigt.

Man sieht, dass da einzig das Portemonaie hinter dem Film stand. Es wurde mit aller Macht versucht, das akutell junge Publikum und die Fans der alten Teile zu packen. Letzteres mit einer Vielzahl an Details, die Bezug vor allem auf den ersten Teil nehmen, sei es Requisiten oder Charaktere oder auch mit an die alten Charaktere angelehnte neue Charakttere. Die ganzen Details fand ich spaßig, aber man hat vollkommen vergessen, die organisch zu integrieren und das alles mit einem auch nur halbwegs vernünftigen Drehbuch zu kaschieren. Der ganze Film wirkte auf mich so vollkommen zusammengepuzzlet, dass ich von der ersten Minute an nicht reingekommen bin und daran auch die schönen Bilder kaum was ändern konnten.
Und dann der ganze Dinokack. Der erste Teil war nicht realistisch, hat die Dinos aber allesamt ernst genommen. Hier ist nichts davon zu sehen, Chris Pratt ist der Dinoflüsterer, es gibt Reitdinos und der böse Dino hat Superkräfte. Alle Elemente gab es schon in den Vorgängern, aber es ist alles mehr und größer und wirkt deshalb für mich nicht.
Über den Showdown sage ich mal lieber nichts, da kann man sich genauso gut "Godzilla vs Riesenkänguru" geben.

Wenn man vor allem den zweiten und dritten Teil im Gedächnis hat, dann weiß man, dass die Entwicklung der Reihe konsequent fortgesetzt wird und man vielleicht nicht ganz so arg enttäuscht wird. Von Teil 3 konnte ich mich allein an die Hängebrückenszene erinnern, ansonsten weiß ich davon rein gar nichts mehr. Auch durch diverse Rezensionen ("'Jurassic World' ist was für alte Fans") und die Anspielungen war für mich immer Teil 1 der Maßstab, und dabei ist "Jurassic World" grandios gescheitert.

Glückwunsch Excelschubser, Scheiße in Gold verwandeln, das habt ihr mit dem Film grandios geschafft.

Von mir gibt's für die Anspielungen, die Bilder, einige wenige Park-Ideen und Dr. Henry Wu noch 3/10 Punkte.

[flash77]

Ich werde heut Abend rein gehen und bin schon sehr gespannt... Ich hab jetzt nicht die große Erwartung an die Handlung, sondern eher an die von Quentin positiv hervorgehobenen Aspekte und bin deshalb zuversichtlich mit meinem anschließenden Review den Schnitt hier mal wieder zu retten

[flash77]

Gestern im Kino gewesen und ich fand den Film rundum gelungen. Klasse Fortsetzung der Reihe mit tollen Verweisen auf die alten Teile. Die Story war zwar sehr dünn - allerdings fühlte man sich im "funktionierenden" Jurassic Park als Fan gleich wohl. Die neuen Charaktere und Schauspieler gefielen mir auch ziemlich gut... zwar hatte man hier wieder die typischen Klischees eingebaut - aber das war schon ok.
Die Action und die Effekte (um was anderes ging es doch bei dem Film gar nicht, oder? ) fand ich alle samt klasse!

8 von 10 ausgebüxten Dinos von mir!

[BergH]

tach auch !

Ich glaube Ihr habt den Film nicht verstanden.

Das existenzielle im Kampf der Kreatur um das Sein.
Die Begehrlichkeit nach Freiheit der Kreatur.
Das expressionistische Ausdrücken durch die happeningartig verteilten Wandgemälde.
Wo man sich fragt :
"Schafft der Künstler die Kunst,
oder schafft die Kunst den Künstler?"

Diese fast schon Kant'sch aufgeworfenen Fragen lassen die Handlung dieses Machwerkes
vollständig zurücktreten, wie die Handlung selbst es ja auch tut.
Dahinter tritt fast alles zurück:
Die flachen Charaktere (und damit ist nicht die Oberweite von Miss Howard gemeint),
die ultraschlechte 3D Umsetzung. Das war so unscharf , selbst bei Standbildern, dass es fast schwindelig machte.
Der vom Teil 1 geklaute Score.
Die fehlenden Aufkleber auf den Rückspiegeln.
(Dinge in diesem Spiegel mögen größer erscheinen, als sie sind.)

Mister Onorfrigido war als Psycho auch schon mal besser.
Am besten waren noch die Blagen und der schwarze Sidekick.
(Mit dem möchte man doch ziemlich best befreundet sein, oder ? )

Bewundernswert war das Stehvermögen von Miss Howards Stilettos.
(Mann (!) kann die Frau auf hohen Hacken rennen.)

Fazit :
Mir hat er ganz gut gefallen. Ich gebe mal 6,5 von 10 Blutbespritzten Wänden.

[Guinness]

Aus vorhandenem Genmaterial zusammengerührtes Produkt zwecks Gewinnmaximierung - dass sich ein Film negativ selbst beschreibt ist selten. Die beliebige Wanderroute des Viechs und ins Nichts führende Spannungsbögen schiebe ich mal auf die Masse an Autoren.

6/10 offene Gehege

PS: so jetzt kaufe ich mir erstmal was von Beats, Mercedes, Samsung, ....

[qugh]

Hauptsache Dinos die Menschen fressen! Story was für ne Story, Hauptsache Effekte! Reinstes Popcornkino!

Ich war maßlos enttäuscht und ich denke das Michael Crichton in seinem Grab mit mindestens 1800 U/min rotiert!

Von mir gibt es 2 von 10 Drehmomenten!