Simon Pegg in einem ernsten Film? Geht das? Und ob...
Hector ist ein Ordnungsfanatiker. Sein Leben ist streng definiert und seine Freundin/Frau und er sind ein sehr eingespieltes, um nicht zu sagen festgefahrenes, Paar. Hector ist ein Psychiater und hat die verrücktesten Patienten auf der Couch liegen. Aber während die alle ihre ganz eigenen Probleme haben, die sie vom Glücklichsein abhalten, trägt Hector sein ganz eigenes Päckchen: er war mal in eine andere verliebt, vor vielen Jahren. Und in seinen Gedanken versunken stellt er fest: so recht weiß er weder, ob er selbst glücklich ist, noch, was Glück eigentlich ist. Also muss eine Selbstfindungsreise her...
Viel Augenzwinkern, viel Liebe zum Detail, tolle Aufnahmen, lustige Ideen - und einfach viel "Leben". Wer Gummigesicht Simon Pegg nicht völlig ablehnt, wird einen sehr sehr schönen Film sehen. Er hat mit 119 Minuten zwar hier und da ein bisschen Länge, aber nichts Wildes.
Während Pegg seine gesammelten Weisheiten in sein kleines Büchlein kritzelt, wird man doch als Zuschauer motiviert, mal den einen oder anderen Gedankengang zu tätigen. Der Film arbeitet nicht mit dem Holzhammer, sondern regt subtil an. Definitiv ein Film, den ich mir nochmal ansehen werde, sobald die Blu-ray rauskommen wird. Im Gegensatz zu "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" geht es hier nicht um das Aussteigen und das Aus-sich-heraus-Gehen, sondern um die Auseinandersetzung, was man wirklich zum Leben braucht und was Erfüllung bedeutet. Eine Antwort liefert der Film freilich nicht, schließlich muss das jeder für sich selbst suchen. Aber definitiv eine nette Anekdote in Filmform, unterstrichen von einem beachtlichen Cast: Christopher Plummer, Jean Reno, Rosamund Pike, Stellan Skarsgard...
8/10
Gruß,
Quentin
Lesezeichen