eBook-Anfänger braucht Kauf-Beratung

[Tyson]

Moin!

Nachdem mir mitten im letzten Urlaub der Lesestoff ausgegangen ist (und ich auch nur ungern rein vorsorglich 3 kg Backup-Bücher mitschleppen möchte), spiele ich mit dem Gedanken, einen eBook-Reader anzuschaffen.

Gibt es evtl. mal irgendwo einen guten, also in erster Linie neutralen, "Leitfaden", den man sich zum Start antun kann?

Wenn ich es bislang richtig sehe, habe ich die Wahl zwischen Amazon und dem Rest der Welt: die Kindles können nur über Amazon vertriebene eBooks sowie solche, die keinen Kopierschutz haben - also keinerlei epubs aus anderen Shops. Alle anderen Reader wiederum können keine bei Amazon bezogenen Bücher darstellen. Beides jedenfalls, wenn ich auf Konvertierungsmaßnahmen von vermutlich fraglicher Legalität verzichten will. Kommt das so hin?

Hinsichtlich der Hardware bin ich nicht anspruchsvoll. Übertragung aufs Gerät per WLAN wäre nett, UMTS ist unnötig (ich muss nicht auf Schritt und Tritt schnell ein Buch kaufen können und zur Not machen Telefon oder Netbook den Hotspot). Wichtiger wäre mir es, dass er ausreichend robust und unempfindlich ist, dass man auch mit schweißig-sonnencremeschmierigen Fingern am Strand nix kaputt macht.

Schon mal vielen Dank im Voraus,
TYSON

[bongobong]

Es ist zwar kein richtiger eBook-Reader aber die paar Bücher und PDFs die ich darauf gelesen habe sind auf dem neuen iPad gestochern scharf und kristallklar zu lesen.
Die hohe Auflösung pro Inch ist einfach super zum anschauen.
Und, Nein, ich bin kein Apple-Jünger sondern ein iGegener und wollte eigentlich niemals ein iPad haben. Eher ein Galaxy. Aber für Bilder von der DSLR ist es genial.
Allerdings ist es bestimmt nicht Meerwasser- und Sonnencremetauglich. Dafür aber sehr universell einsetzbar.

Gruß
Dirk

[BergH]

tach auch !

Dito auf dem 10" Android Pad.
Ansonsten habe ich den OyO (1) und der kann alles von Thalia, PDF, epub usw.
Auch aus/von *hüstel*

Empfehlung :
Geh zu Thalia und schau Dir die Sony(s) und OyOs an die die da haben.
Danngehe in einen Emarkt (Blöd oder Planet) und schau Dir an was die da haben.

Für etwas vernüftiges wirst Du immer noch 100 Euro hinlegen müssen.
(Oder es ist gesponsort)

3G ist wirklich überflüssig, W-Lan ganz nett USB ein MUß.

Ich lese allerdings sehr wenig, da ich viel Hörbuch höre.

[Tyson]

Pads sind aus verschiedenen Gründen keine Option (in erster Linie das Display mit den bekannten Folgen für Ermüdung und Akku - eInk soll es schon sein. Außerdem eher ungeeignet für den oben beschriebenen Einsatzzweck und kein anderweitiger Bedarf wg vorhandenem Netbook, ist also nicht mal so, dass man 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte).

Mit einem Preis >100 € habe ich irgendwie eh gerechnet.

[31337]

ok also ich habe sowohl ein iPad als auch 2 ebook-Reader (Sony PRS-T1 und PRS-650).

Für ernsthaftes Lesen kommt für mich nur ein echter Reader in Frage. Das iPad ist toll für vollfarbige PDFs (da hab ich zum Beispiel ein Photoshop-Handbuch drauf), für reines Lesen ist das iPad zu groß, zu schwer, zu sperrig. Und gerade im Urlaub macht es schon einen Unterschied, ob ich 6-8 Stunden mit einer Akkuladung lesen kann (iPad) oder 3-4 Wochen (Sony Reader).

Achte darauf, dass der Reader einen Touchscreen hat (zB neuere Kindles (Touch) und die o.g. Sony-Geräte). WLAN hat mein T1, hab ich aber noch nie benutzt. WLAN wird nämlich ausschliesslich für surfen (unnützes Gimmick) und Zugriff auf den hauseigenen Ebook-Shop benötigt. Du kannst nicht per WLAN eigene eBooks aufs Gerät schaufeln. Das nur über USB. Oder Speicherkarte.

Ob Kindle oder andere wird überwiegend dadurch bestimmt, wie Du Dir die Bücher beschaffen willst. Wenn Du überwiegend deutsche Taschenbücher kaufen willst, spricht nichts dagegen, den Kindle zu nehmen. Ich shoppe allerdings am liebsten englischsprachige Bücher über den Sony-Shop (dort deutlich billiger als in D), oder aber ich beziehe sie aus alternativen *hust* Quellen.

Die Verwaltung der Ebooks mache ich über Calibre (http://calibre-ebook.com/), damit kannst Du auch nicht DRM-geschützte Bücher in andere Formate umwandeln (zB .epub in .mobi oder umgekehrt).

alle genannten Geräte haben auch die Möglichkeit, während des Lesens mp3 abzuspielen, hab ich aber noch nicht getestet. Andere Geräte (zB der Oyo Reader von Thalia) sind durch den Haptik-Test gefallen.

Leider hat Sony zuletzt am Gehäuse gespart, statt sattem Vollmetall gibt es jetzt einigermaßen kratzempfindliches Kunststoff.

Kann bei Bedarf heute abend Fotos machen.

[Tyson]

Kann bei Bedarf heute abend Fotos machen.

Nicht nötig, danke. Ich werde demnächst mal versuchen, mir einen Live-Eindruck von den verschiedenen Geräten zu verschaffen.

[BergH]

Haptik Test ?
Ja stimmt schon : heute gibt es besseres , als den OyO 1 aber ich habe den 2 noch nicht in den Fingern gehabt,
die Sonies gefallen mir teilweise auch recht gut. Aber das muß man wirklich ausprobieren und in die Hand nehmen.

[fireball]

Achte darauf, dass der Reader einen Touchscreen hat (zB neuere Kindles (Touch)

Wozu? Ich persönlich finde das Handling des Kindle Touch deutlich schlechter als das meines "normalen" Kindle - grade zum Umblättern brauche ich nur mit dem Finger zucken statt umzugreifen, dem Touch fehlen die dazu nötigen Hardwaretasten. Ich hatte beide probiert und konnte mich mit dem Touch nicht wirklich anfreunden.

[31337]

oh okay den Kindle Touch hab ich gar nicht in der Hand gehabt, ich dachte, der hätte Hardwaretasten. Beim Sony kann man entweder mit Tasten oder Fingerwisch umblättern, ich benutze beide Varianten gleich häufig.

Wo der Touchscreen einen echten Vorteil bietet, ist bei der Nutzung der Wörterbücher. Wenn ich englisch lese und dann doch hin und wieder mal ein Wörterbuch aufrufen will, muss ich beim Touchscreen nur den Finger aufs Wort halten und bekomme Bedeutung oder Übersetzung angezeigt. Beim Nicht-Touchscreen muss man da umständlich mit dem Cursor hinnavigieren, so dass man sich im Zweifelsfall den Aufwand spart.

[W-mute]

Ich rate auch zum Kindle ohne Touch und Calibre zur Verwaltung. Die wenigen Bücher, die es nicht bei Amazon gibt, kann man vom DRM befreien und dann mit Calibre umwandeln lassen, hab ich gehört.

Der Kindle ohne Tastatur ist ein wenig leichter, kann aber kein MP3. Der mit Tastatur hat 1GB mehr Speicher als der ohne, also 3 GB, kann MP3. Außerdem ist der Rand ein wenig breiter, weshalb ich ihn ein wenig besser zu halten finde als den ohne Tastatur. Ich bin allerdings nicht sicher, ob der Kindle Keyboard mittlerweile ein deutsches Interface hat, da ich ihn verschenkt habe.

[CNeumannSG]

Ich kann den Bookeen sehr empfehlen.
http://www.thalia.de/shop/home/rubri...506700387.html

Funktioniert auch ohne jede Shop-Anbindung, blättert pfeilschnell um, ist sehr gut verarbeitet und mit (zusätzlich zu kaufender) Schutzhülle gut am Strand nutzbar.

Er unterstützt viele Format, (sogar PDFs werden brauchbar und sehr schnell dargestellt), und man ist nicht an Amazon gebunden. Per W-lan darf man im Netz surfen und Linux-Freaks können das Ding vielleicht sogar etwas modifizieren. Lesen ist auf dem "E-Ink Pearl" Dispaly wirklich ein Genuß.

Der Bookeen gefällt mir jedenfalls in jeder Hinsicht deutlich besser, als der zuvor ausprobierte Kindle. Schau ihn dir mal bei Thalia an.

[BergH]

tach auch !

Was ebenfalls net ist ab 2 GIG Speicher aber verzichtbar ist die Möglichkeit SD/miro SD Karten in den Leser zu schieben.
Aber wie angedeutet 2 GIG E-Books liest Du in diesem leben wahrscheinlich nicht mehr........
Soviel dabeizu haben ist aber nett.
(Ich habe damal eine 4 oder 8 GIG Micro Sd für den OyO gekauft ,
sie dann aber anderweitig eingesetz.

[Maxe]

Ich verwende seit 10 Jahren einen schlichten PDA zum ebook lesen. Ohne Verwendung der Hintergrundbeleuchtung wäre eine Woche Non-Stop-Lesen möglich

Mich würde das ganze DRM- und Formatgedöns nerven. Ich haben PDF-Files und die werden mit einem Zusatzmodul von Adobe am PC umgewandelt (letzlich reiner Text) und auf die SD-Karte geschoben, fertig. Für Foto- oder Fachbücher eher ungeeignet, aber die nehme ich nicht mit in den Urlaub und notfalls muß das Netbook herhalten

[fireball]

Mach das mal draußen in der Sonne

[Maxe]

Mach das mal draußen in der Sonne

Habe ich mit Netbook deutlich mehr Probleme, als mit meinem alten PALM-PDA ... aber ich lese auch nicht mehr so viel, jetzt ist Internet angesagt und da blendet die Sonne tatsächlich fast zu stark, aber mit dem UMTS-Empfang oder Sonne ist es heute auch nicht weit her ...

[fireball]

Deswegen eInk, wie sie jeder anständige eBook-Reader hat. Da kann man dann nämlich auch lesen, wenn man will.

[Neo36]

Ich habe jetzt schon eine ganze Weile den Kobo touch.
Bin damit sehr zufrieden.

Allerdings hatte ich auch vorher schon den Sony PRS-505 und den
Difrnce EB6000.

Getestet hatte ich auch den Oyo von Thalia.

Ausser dem Kobo touch und dem Oyo konnten mich aber die anderen Geräte nicht überzeugen.

Warum ich dann den Kobo behalten habe und nicht den Oyo ?

Der Kobo ist eindeutig schöner (und leichter 185 g). Der Oyo wiegt 260g.
Und ich fand die Bedienung und die Menüoptik beim Kobo ansprechender.

Für lesen in grellen Sonnenschein sind beide geeignet.
Im dunkeln brauchen beide eine Leselampe ...

[Tyson]

Für lesen in grellen Sonnenschein sind beide geeignet.
Im dunkeln brauche beide eine Leselampe ...

Hm, woran erinnert mich das...

[Neo36]

Mir kommt da gerade ein Liedtext in den Sinn:

Hey, komm unter meine Decke,
und dann mach es dir bequem,
bis ich dich dann wieder wecke,
soll es dir nicht schlecht ergehn.
Oh, komm unter meine Decke,
du brauchst dazu nur etwas Mut,
und wenn ich mich nach dir recke und strecke,
dann wirst du sehn, wie gut dir das tut.

Gunter Gabriel

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...SkHL21N_EGfyIg

Und an was dachtest Du ?

[bongobong]

Hab das hier heute als Werbemail bekommen, vielleicht ist das ja was für dich:
http://www.voelkner.de/products/2544...z-mit-hoc.html

[Tyson]

Vielen Dank für die Tipps soweit. Scheinbar werde ich ja nicht darum herumkommen, zu *hüstel*-Lösungen zu greifen, wenn ich Amazon-Erwerbungen auf Non-Kindles oder aber geschützte ePubs aus anderen Shops auf einem Kindle lesen will. Was jetzt häufiger vorkäme vermag ich derzeit nicht ernsthaft abzuschätzen. Daher wird es dann wohl doch eher auf die Hardware, als auf das Ökosystem drumherum, ankommen. Die genannten Reader werde ich mir mal live angucken.

Vorab schon mal eine Frage: kann bspw Calibre epubs quasi "abonnieren"?
Konkretes Beispiel: Das Bundesjustizministerium stellt fast alle Bundesgesetze jetzt auch als ePub zur Verfügung (vgl. z.B. den entsprechenden Link im Kopfbereich hier: http://www.gesetze-im-internet.de/bbaug/index.html).
Nun werden Gesetze hin und wieder aktualisiert... RSS gibt es leider nicht. Kann z.B. Calibre regelmäßig nachgucken, ob die Datei, die jetzt unter http://www.gesetze-im-internet.de/bb...003410960.epub zu finden ist, neuer ist, als diejenige, die ich habe, und ggf gleich runterladen und syncen?

Gruß
Tyson

[fireball]

Klingt jetzt vielleicht ein wenig krank (Calibre kann das soweit ich weiss nicht), aber ich würde das wahrscheinlich über ein Script machen, dass regelmäßig nach updates schaut und wenn etwas neueres vorhanden ist, dieses ePub dann an Dein Gerät mailt (im Falle eines Kindle ginge das zumindest).

Vermutlich ist sowas aber auch über ein Calibre-Script ("recipe") machbar, wenn man sich da ein wenig hinsetzt.

Alternative: nutzung eines der vielen Dienste, die einen RSS-Feed generieren können, wenn sich eine Datei auf einer website ändert, wie z.B. RSSPECT.

[Tyson]

ich würde das wahrscheinlich über ein Script machen, dass regelmäßig nach updates schaut

Ja, DU! Da ich dazu nicht in der Lage bin, hatte ich gehofft, dass es eine eBook-Bibliothek/Verwaltungssoft (die ja scheinbar eh benötigt wird) gibt, die das kann. Dienste die Rsspect kannte ich nicht. Das wäre dann ja evtl ein tauglicher Workaround - Calibre kann jedenfalls anscheinend aus RSS-Feeds eBooks machen und syncen, vielleicht geht das dann ja auch mit vom Feed bereitgestellten fertigen ePubs. Damit werde ich dann herumspielen, wenn die dazugehörige Hardware da ist. Ein Schritt nach dem anderen, nech?

[fireball]

eben. Was wirds denn jetzt für ne Hardware?

[Tyson]

Konnte leider erst bei Thalia schauen. Dort gab es

- so nen TFT-Reader, der schon deshalb disqualifiziert war

- den Oyo (mit Touch), der mir zu schwer und von der Anordnung der Tasten zu unhandlich war

- den Cybook Odyssey von Bookeen - gefiel mir recht gut, weil er neben Touch-Bedienung auch am linken und rechten Gehäuserand angeordnete Blättertasten hat (wie auch der Kindle). Außerdem war er angenehm leicht und blätterte schnell um. Leider wirkten die Tasten einigermaßen "labberig" und nicht sonderlich wertig. Mag evtl am ausgeleierten Vorführmodell gelegen haben. Aber nervig war die automatische Displayrotation, die ich zumindest bei ein paar Minuten rumspielen im Menü nicht deaktivieren konnte. Wenn die tatsächlich nicht abgeschaltet werden kann, wäre das ein No-Go. Ich lese auch manchmal auf der Seite liegend...

- Sony PRS-irgendwas - ebenfalls angenehm vom Gewicht, Haptik und Display. Blöd: Anordnung der Tasten. 4 Stück in einer Zeile unter dem Display, die beiden linken dienen dem Blättern. Bei einem kurzen Test nur 2händig anständig zu bedienen, allenfalls noch, wenn man das Gerät mit links hält und mit dem Daumen blättert. Fand ich ungemütlich.

Favorit von den obengenannten wäre der Bookeen - sofern die Displayrotation ausgeschaltet werden kann, was zu googlen ich noch zu faul war. Den Kindle werde ich mir allerdings auch noch mal angucken, schon weil er über das von mir präferierte Tastenlayout verfügt. Dann werde ich ja sehen, wie sehr man das Touchdisplay (wohlgemerkt bei der Bedienung des Menüs, nicht zum blättern) vermisst.