Wünsch euch allen da drüben viel Kraft!
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Wünsch euch allen da drüben viel Kraft!
Das ist echt eine harte Sache. Ich wüsste nicht, ob ich so souverän mit der Situation hätte umgehen können. Respekt.
Euch qllen viel Kraft
Ich fühl mich aktuell leider grade alles andere als souverän, das ist alles so unvorstellbar und es wird eher schlimmer als besser. Auf Arbeit kann ich keine klaren Gedanken fassen, ich muss immer dran denken. Neben meiner eigenen Trauer bin ich dauernd am zweifeln was ich tun soll. Zwei Tage nach dem Unfall war ich nochmal drüben bei der Mutter und dem Vater, hab einfach da gesessen und zugehört, meine Hilfe angeboten. Im Moment sind eigentlich immer einige "Autos" da, ich denke mir da geh ich lieber nicht hin. Meine Tochter (18), sie war eine ihrer besten Freundinnen, ist täglich dort. Ich weiß auch nicht was ich wollen würde, ich will es mir auch gar nicht vorstellen. Morgen ist dann die Beerdigung, wer will da schon hin? Da weiß ich auch wieder nicht was das Richtige ist, was ziehe ich an, stecke ich Geld in die Trauerkarte (brauchen können sie es denke ich, zahlen ja auch noch ein Haus ab)?
Ich würde im Moment am Liebsten hier weg gehen, Haus verkaufen und weg, egal wo hin.
Ich kann dich verstehen, auch wenn ich´s (zum Glück) nicht nachvollziehen kann.
Ich glaub aber, dass man da nicht mehr tun kann als da zu sein und zu zu hören ohne sich aufzudrängen. Ich denke da kannst du nur auf deinen Bauch hören, meist liegt der gar nicht so falsch.
Wegen der Trauerkarte kann ich nur für mich als möglichen Empfänger sprechen und mir würde Geld da drin komisch vor kommen. Ich kann damit schließlich nicht mein Kind zurück kaufen....
Mir ist vollkommen klar, dass du damit nur helfen möchtest. Ich für meinen Teil würd´s aber in der Situation wahrscheinlich in den falschen Hals bekommen.
Scheint so: "In einigen Regionen Deutschlands ist es durchaus angebracht die Familie oder die Trauerfeier mit einer Spende zu unterstützen."[1] Die Westdeutsche Zeitung (NRW) schreibt jedoch: "Der Trauerkarte kann Geld beigelegt werden. Gut ist dann ein Verweis, dass der Betrag für Blumen verwendet werden soll. 'Sonst sieht es so aus, als ob Sie den Angehörigen unterstellten, sie könnten die Beerdigung nicht bezahlen', (...)."[2]
Nach meiner bescheidenen Meinung hängt dies schlicht mit dem grundsätzlichen Wohlstand der Region zu tun: In den mir (leider) bekannten Fällen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg war Geld explizit als Anteil an den Beerdigungskosten erwünscht / gedacht. (Viel zu viele) Blumen wurde extra mitgebracht.
Ich habe mal grob die Finanzierungsquellen in einem konkreten Fall überschlagen:
ca. 25% aus den Trauerkarten (mit einem großen Einzelbetrag),
ca. 35% aus der Sterbeversicherung,
ca. 40% Eigenanteil.
Hier teilt sich die "Solidargemeinschaft" die Kosten.
Da ich mich naheliegend vorher nicht mit dem Thema beschäftigt hatte, war ich auch überrascht, daß das jeweils diese Dimensionen annahm. Das war wie zur Jugendweihe: die Einnahmen wurden sogar mit anderen Trauerfällen verglichen und "registriert", wer wieviel, aber die Betroffenen waren auch über "5 €" dankbar.
Dann hast Du alles richtig gemacht.
Meine Erfahrungen: Nach der akuten Trauer, wo "einfach da gesessen und zugehört" das Richtige ist, kommt die praktische Phase des Organisierens / Neufinden. Hier sind zupackende Hände gefragt, danach muß man noch ein offenes Ohr für vereinzelte Trauermomente haben und dann schluckt der Alltag alles ... vor Geburts- und Todestagen sollte noch mal angerufen / vorbeigeschaut werden. Die Überlebenden packen ihr Leben nach den ersten Phasen erstaunlich gut.
Genau so ist es. Meine Frau ist ja nach langem, langem Kampf am 24.1.19 gegangen und ich war über jede Spende froh. Bis jetzt bin ich bei Kosren von über 8000 € und der Notar kommt noch dazu. Allerdings habe ich auch den lieben Menschen im Hospiz 500 € gespendet. Ich war ab Mitte September, nachdem ich meine Frau nicht mehr zu Hause pflegen könnte, jeden Tag 2x i Hospiz. Vor der Arbeit und nach der Arbeit. Was die da leisten.......aller allergrößten Respekt.
Wir hatten aber auch extra geschrieben, das von Blumenspenden Abstand genommen werden sollte. Das wären Massen gewesen.
@gibber
mein aufrichtiges Beilied.
Ich finde es tatsächlich auch unglaublich was in einem Hospitz geleistet wird. Ich weiss nicht, ob ich das könnte...
Und ja, ich finde finanzielle Spenden in Trauerkarten angemessen. Man könnte dann zwar denken man wolle die Trauer des anderen nicht ernst aufnehmen nach dem Motto "Kauf Dir was schönes! Dann sieht die Welt schon wieder besser aus." Aber tatsächlich ist eine Beerdigung eine erheblich nicht eingeplante finanzielle Belastung. Zumal raltiv junge Menschen evtl noch keine Sterbeversicherung abgeschlossen haben. Evtl. geht auch noch ein einkmmen verloren.
Ich denke mit der finanziellen Unterstützung hilft man den Hinterbliebenen finanzielle Sorgen etwas abzumildern.
@gibber
:(
... fühl dich gedrückt...
David... da haste aus meiner Sicht bisher alles instinktiv richtig gemacht... man kann nur da sein... sich hinterhertragen und aufzwingen schafft nur noch mehr Leid.
Da sein und ein offenes Ohr und helfende Hand haben wenn es die betroffenen Seite auch annehmen kann. Und das zeigt sie von allein wenn man da iszt und zuhört.
Mensch gibber... das war mir durch die Lappen... Scheisse das, dabei sah das doch vor Jahren noch so gut aus.
Mein Beileid.. auch dir viel Kraft für die kommenden Monate!!!
Gibber, das tut mir sehr Leid. :( Leider gehört der Tod zum Leben und es ist immer sehr schlimm wenn ein Mensch stirbt, noch schlimmer und unfassbarer wenn es "zu früh" ist. Ich wünsche Dir viel Kraft und denke an Dich.
Wir haben hier die Beerdigung nun auch hinter uns, wir saßen am Abend noch lange zusammen. Ich hoffe wir alle, insbesondere die Eltern, der Bruder, die Oma aber auch meine Tochter kommen irgendwie damit klar. Wir haben übrigens 100€ in die Karte gesteckt, ausschlaggebend die hier genannten hohen Kosten. Ich hoffe das kommt "gut" an.
Montag 14 Uhr müssen wir leider einen weiteren Kollegen beerdigen, er ist morgens nicht mehr aufgewacht, er war erst 47. Passt auf euch auf!
50 ist für Männer ein wirklich gefährlicher Abschnitt. :eek:
Und wenn ich mir dann noch mal den BMI vor Augen führe, brauche ich 20 Kg weniger um nur in die Nähe zum Normalgewicht zu kommen :komisch: Und dabei spare ich mir Zucker und Fett wenn es geht. Aber die Nachtschichten machen einen Strich durch die Rechnung, wenn der Metabolismus nach Schokolade schreit ...
Denkt einfach nur an Axa!
Ich möchte auch mein Beileid aussprechen, da kommen mir meine eigenen Probleme so unbedeutend und klein vor.
Bezüglich der Männer kann ich nur sagen, ich arbeite seit 2005 bei einem Servicedienstleister in der Automobilindustrie, wir haben in unserem Werk immer zwischen 400 und 800 Mitarbeitern gehabt, so Pi mal Daumen gleich viel Männer wie Frauen (Würde sogar eher mehr Frauen schätzen), in der Zeit sind über 20 Kollegen und Kolleginnen verstorben, welche mir bekannt sind. Es waren genau zwei Frauen dabei (Beide an Krebs) der Rest Männer, ein tödlicher Arbeitsunfall, ein paar Freitode, aber 80% davon waren zwischen 50 und 60 Jahren alt. Ich finde allein schon das Verhältnis heftig und dann auch den Altersbereich :(
Sehe ihn grade wieder vor mir und ich hab ein Lächeln im Gesicht. Ein feiner Kerl war er!
Die letzten Tage waren für mich sehr lehrreich. Wie bedeutungslos manche scheinbar existenzielle Dinge doch werden können und wie wichtig andere selbstverständliche Sachen eigentlich sind. Um das zu begreifen bedarf es einiger Lebenserfahrung, zu der leider wohl auch katastrophale Erfahrungen zählen (müssen), die man sonst nur aus der Entfernung kennt. So langsam zieht hier der Alltag ein und doch ist alles noch sehr präsent und immer noch nicht wirklich zu fassen. Manchmal wäre ich froh ich könnte sagen, Gott wollt es so, alles gut blafasel ... kann ich leider nicht.
Ohne den Schmerz würden wir die glücklichen Momente nicht erkennen; Denn sie sind als "glücklich" existent durch die Anwesenheit des Schmerzes.
Schmerz und Tot gehören dazu. Auch wenn man sie nicht haben will sind diese für uns Persönlichkeit bildend.
Früher hatten wir hier bei uns Krieg und Krankheiten. Das hat man an den meisten Anderen Stellen der Welt auch.
Und auf unserer Insel der Glückseligkeit fällt dann so ein Schicksalsschlag extra ins Gewicht weil selten und wir ungeübt sind damit.
Ich werfe mal das Buzzword "Resilienz" in den Raum.
Als meine Mutter vor einiger Zeit (zu früh) starb, überwog nach der Trauerphase eine Dankbarkeit für alles Gute, was sie mir (trotz eigenem, schwierigem Umfeld) ermöglicht hatte. Seitdem weiss ich den Rest meiner kleinen Familie zu mehr schätzen.
Ich weiss was Du meinst
Nachdem mein Vater wegen seiner Diabetis über ca. 15 Jahre immer weiter abgebaut hat, ist er dann vor einigen Jahren plötzlich verstorben. Wir waren nach der Trauerphase nicht nur dankbar, für die Zeit die wir mit ihm hatten, sondern auch dafür, dass ihm langes Leiden und Siechtum erspart wurde.
Oh, ja. Das ist auch ein Aspekt der auf meine Mutter zutraf (obwohl die Klinik sie nochmals mit Noradrenalin vollgepumpt hatte und sie nur noch künstlich am Leben gehalten wurde) ... aber ich glaube das der Fakt bei einer 17jährig Verunglückten weniger der Fall war.
Ich meinte, das man die hinterlassene Lücke oft spürt, aber auch gleichzeitig dankbar für das 'Engerrücken' und Emphatie der Familie und Freunde ist.
Da hast Du natürlich recht. Das trifft nur zu, wenn eine lange, schwere Krankheit absehrbar ist.
Dein Aspekt ist vollkommen richtig. Man lernt diejenigen die noch da sind deutlich mehr zu schätzen und geht wieder mehr auf andere zu.
...weil ich mich heute zum 1. Mal in meinem Leben als Passagier in einem Krankenwagen wiedergefunden habe. Nix tragisches, hab beim ersten Fahrrad Ausflug des Jahres getestet wer härter ist, ich oder ein Metallpfosten. Überraschenderweise ist der Pfosten Sieger geblieben und hat mir das Schlüsselbein zerwamst. Tut erst mal partiell sau weh wenn ich eine falsche Bewegung mache, ist aber in der Summe harmlos.
Ist der erste Bruch meines ganzen bisherigen Lebens. Birne hat nix abbekommen. Am Dienstag entscheidet sich ob die Dislokation so groß ist dass es operativ gefixt wird oder ob reine Ruhigstellung ausreicht.
Tolle Ostern. Arbeit muss mal mind. 2-3 Wochen ohne mich auskommen.
Hab zum Glück genug Platten um mich zu Unterhalten...
Jetzt beginnen die Schmerzmittel langsam zu wirken und ich fühl mich nur sehr Müde und irgendwie kaputt.
Liebe und Grüße
MOS2000
Ohh, Schlüsselbei ist cool... vor allem beim liegen auf der entsprechenden Seite.. dann spührt man wie sich die Knochenenden aneinader vorbei bewegen und man färmlich "in die Schulter" sackt.. hat was!
Hauptsadche es ist nur so ne pillepalle Sache... Kriegst den Rücksack für ein par Wochen und gut iss.... und wenn OB dann haste Narben um bei den Mädels damit anzugeben :D